Was ist ein Türfalz?
Ein Türfalz ist eine stufenförmige Vertiefung oder ein Vorsprung am Rand eines Türblatts, der dafür sorgt, dass die Tür passgenau in die Zarge schließt. Der Falz ist bei sogenannten gefälzten Türen vorhanden und dient der besseren Abdichtung und Stabilisierung der Tür. Er bildet eine Überlappung zwischen Türblatt und Türzarge, die visuell und funktional von Vorteil ist.
Aufbau eines Türfalzes
Ein Türfalz hat folgende Merkmale:
- Stufenform:
- Der Falz ist meist rechteckig und hebt sich von der restlichen Türfläche ab.
- Falztiefe:
- Die Tiefe des Falzes variiert je nach Türtyp, liegt jedoch häufig bei 15 bis 18 mm.
- Position:
- Der Falz ist in der Regel umlaufend an einer oder mehreren Seiten des Türblatts angebracht.
- Dichtungen (optional):
- Bei modernen Türen können Dichtungen in den Falz integriert sein, um Schall- und Wärmeschutz zu verbessern.
Arten von Türfalzen
Es gibt verschiedene Typen von Türfalzen, die sich nach der Bauweise und Funktion unterscheiden:
- Gefalztes Türblatt:
- Das Türblatt hat eine Stufe, die in die Zarge greift.
- Vorteile: Bessere Abdichtung, optisch ansprechender Übergang.
- Stumpfeinschlagende Tür:
- Kein Falz, die Tür schließt flächenbündig mit der Zarge ab.
- Wird oft in modernen, minimalistischen Designs verwendet.
- Doppelfalz:
- Zwei Stufen im Türblatt oder der Zarge.
- Wird häufig bei Schallschutz- oder Brandschutztüren eingesetzt, da er eine bessere Abdichtung bietet.
- Eingefräster Falz:
- Der Falz wird in das Türblatt eingefräst und ist nicht aufgesetzt.
- Häufig bei speziellen Türanfertigungen verwendet.
Funktionen eines Türfalzes
Ein Türfalz erfüllt mehrere wichtige Funktionen:
- Passgenauigkeit:
- Sorgt dafür, dass die Tür exakt in die Zarge passt.
- Abdichtung:
- Reduziert Zugluft, Geräusche und Wärmeverluste.
- Stabilität:
- Der Falz verbessert die mechanische Verbindung zwischen Tür und Zarge.
- Ästhetik:
- Gefalzte Türen wirken harmonischer, da der Übergang zur Zarge verdeckt wird.
Vor- und Nachteile von gefalzten Türen
Vorteile:
- Bessere Abdichtung gegen Schall, Zugluft und Wärmeverlust.
- Stabilere Verbindung zwischen Türblatt und Zarge.
- Optisch ansprechend durch die Überlappung.
Nachteile:
- Aufwendiger in der Herstellung und teurer als stumpfe Türen.
- Nicht geeignet für flächenbündige Designs.
Materialien und Beschichtungen im Türfalz
- Holz:
- Klassisch und weit verbreitet, vor allem bei Massivholztüren.
- Metall:
- Bei Sicherheitstüren oder Brandschutztüren für zusätzliche Stabilität.
- Kunststoffbeschichtungen (CPL):
- Pflegeleicht und robust, oft bei Zimmertüren verwendet.
Falz-Normen und Maße
- DIN 18101:
- Diese Norm regelt die Maße für Türen und Zargen, einschließlich der Falztiefe und -höhe.
- Standard-Falztiefe:
- In Deutschland liegt die Falztiefe üblicherweise bei 15–18 mm.
- Doppelfalz bei Funktionstüren:
- Speziell bei Schallschutz- oder Brandschutztüren oft tiefer und breiter ausgeführt.
Pflege und Wartung von Türfalzen
- Regelmäßige Reinigung:
- Staub und Schmutz aus dem Falz entfernen, um Dichtungen nicht zu beschädigen.
- Überprüfung der Dichtungen:
- Gummidichtungen regelmäßig kontrollieren und bei Verschleiß ersetzen.
- Nachjustierung:
- Bei verzogenen Türen sollte der Falz überprüft und gegebenenfalls nachjustiert werden.
Alternative Türsysteme ohne Falz
Für minimalistische Designs oder moderne Raumkonzepte werden häufig stumpf einschlagende Türen verwendet, bei denen kein Falz vorhanden ist. Diese schließen flächenbündig mit der Zarge ab und eignen sich besonders für puristische Innenarchitektur.